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Dienstag, 3. Juli 2012

Aufsatz "Web 2.0 in der Hochschullehre"

Mandy Schiefner und Michael Kerres (Lehrstuhl für Mediendidaktik und Wissensmanagement der Universität Duisburg / Essen) haben für den Band "E-Learning: Einsatzkonzepte und Erfolgsfaktoren des Lernens mit interaktiven Medien" (hg. v. U. Dittler, München: Oldenbourg, 2011) einen Aufsatz zum Thema "Web 2.0 in der Hochschullehre" verfasst (preprint als pdf), der versucht, einen Überblick zu geben.

Ausgehend von einer Begriffsbestimmung von "Web 2.0" und der Feststellung, dass im und durch das Web 2.0 Grenzen verschwimmen (zwischen Arbeit und Privatleben, zwischen Lehrenden und Lernenden etc.), versuchen sie eine systematische Bestandsaufnahme der Einsatzmöglichkeiten von Social Software in der Lehre. Dabei versuchen die Autoren, "...nicht die Technologie in den Vordergrund zu rücken, sondern das jeweilige Bildungsproblem. (...) Im Vordergrund ... steht also das didaktische Problem, das es zu lösen gilt und für das Social Software als Bildungswerkzeug genutzt werden kann" (S. 4, preprint).

Kursorisch geht es dann um Blogs, Wikis, Podcasts, Social Bookmarking oder Twitter zur Begleitung von Vorlesungen auf der einen, Seminaren / Übungen / Exkursionen auf der anderen Seite. Eine entscheidende Änderung scheint mehrfach auf, nämlich die Tatsache, dass es heute nicht mehr schwierig und teuer, sondern kinderleicht und kostenlos ist, etwas zu publizieren und damit ein (potenziell sehr großes) Publikum anzusprechen und (vielleicht) in einen Dialog einzutreten.
Das Fazit der Autoren: "Web 2.0 bietet einige Mehrwerte für die Gestaltung des Lehrens und Lernens an Universitäten, zusammenfassend vor allem die Möglichkeit, Partizipation, Kompetenzerleben, soziale Eingebundenheit sowie die Autonomie der Studierenden zu steigern. Jedoch darf nicht verschwiegen werden, dass die Integration von Web 2.0 in die Lehre nicht einfach zu realisieren ist, da sie mit einigen Grenzverschiebungen einhergeht" (S. 10, preprint).
Als Ergänzung zu diesem Aufsatz eignet sich das Dossier "Web 2.0 in der Bildungsarbeit", das Jöran Muuß-Merholz für die Website der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) erstellt hat und das sich durch größere Praxisnähe auszeichnet.

Wichtige Aspekte, die in unseren Seminaren zum Thema "Web 2.0 in der Lehre" im Mittelpunkt stehen, werden übrigens in beiden Fällen nicht angesprochen, etwa alle Fragen des persönlichen webbasierten Wissensmanagements, der Arbeitsorganisation oder der Recherche mit Web 2.0-Tools...

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